Wie beginnen?

Zugegeben: Dies sind große Visionen. Man kann denken: „Wie soll man das realisieren? Welche Summen müssen aufgebracht werden? Wie viel Arbeit? Oje…“

Große Visionen hindern nicht daran, klein zu beginnen! Sie könnten lähmen, aber sie könnten auch motivieren, befeuern, begeistern. Wir wollen niemanden überfordern, uns selbst auch nicht. Große Ideen können auch klein und Stück für Stück ins Leben geholt werden.

 Zum Beispiel so:

Es finden ein paar Menschen zusammen, die fühlen: „Ja, so wäre es wundervoll, so wollte ich gerne leben.“ Und diese fangen einfach an. Etwa, in dem sie sich ein Haus anmieten mit etwas Garten drumherum. Sie könnten gemeinsame Haushaltskasse machen, ihr Zusammenleben organisieren, füreinander da sein. Sie könnten üben, auf friedvolle Weise miteinander umzugehen, sich gegenseitig unterstützen und das Leben erleichtern. Schnell wird ein wenig „Überschuß“ entstehen, da nicht mehr jeder alles für sich allein machen muß. Dieser Überschuß kann dazu dienen, „über den Tellerrand zu schauen“, etwas gemeinsames entstehen zu lassen, je nach Vorlieben dieser wenigen Menschen. Zwei Mitglieder könnten im Garten ein wenig Gemüse anbauen, zwei andere kochen vielleicht gern und oft für alle, ein anderer organisiert vielleicht das ein oder andere mal ein kleines Seminar für „Außenstehende“ oder ein „Hausfest“, um nachbarn einzuladen. einer gibt im Dorf Nachhilfeunterricht für Flüchtlingskinder oder Vorlesenachmittage für Nachbarkinder. Einer gründet einen kleinen Chor, der offen ist fürs ganze Dorf. mit der Zeit gewinnt man vielleicht 3 oder 4 neue Mitglieder, die sich von all dem angesprochen fühlen.

Nun wird vielleicht das Haus zu klein? Das macht nichts, wir „wachsen“ doch gern! Bald ist ein neuer Lebensort gefunden, es besteht bereits eine funktionierende Gemeinschaft. So ist es leicht, nun größer zu denken, mehr in angriff zu nehmen. diese 4 neuen Mitglieder machen vielleicht gern etwas mit Tieren, einer bringt seine Bienenstöcke mit, einer gründet eine kleine Kinderkrippe, die auch offen ist für Kinder aus dem Umfeld. einer hat nun mehr Platz zur Verfügung und filzt und webt mit anderen zusammen.

Bald gibt es einen kleinen Laden, der eigene Produkte anbietet. ein wenig Obst oder Gemüse, Honig, Gefilztes und Gewebtes, Getöpfertes,…

Das neue Haus hat vielleicht ein paar freie Zimmer, nun wird gern an Gäste vermietet, seminare werden angeboten. Jetzt sieht man deutlich, dass diese kleine Gemeinschaft bereits aus der Gemeinschaft heraus etwas erwirtschaftet. Einer wird vielleicht krank, muß nicht „abgeschoben“werden sondern erfährt Pflege in der neuen „Großfamilie“. Das alles hätte einer allein so nicht geschafft! Und zusätzlich entsteht Freiraum und Freude, Freundschaft und gemeinsames Feiern,…. Wir sind schon nah dran, auch wenns noch klein ist und ohne großes umwälzen riesiger Summen Geld. Es kommt nur darauf an, dass ein paar Menschen wirklich ja sagen und einfach anfangen. jeder hat Fähigkeiten einzubringen, jeder gibt was er am Besten kann und gerne tut, und nimmt, was andere gerne einbringen. Der Kreis schließt sich.

Vielleicht ist das Ziel weniger wichtig als der Weg dorthin, und dann wäre entscheidend, dass man doch einmal wagt, einen ersten Schritt zu tun. Ohne den wird sich nichts, gar nichts, verändern.

Wir würden gerne mit ein paar Menschen einfach anfangen!